letztes Update:
27.11.2007

geizhals

 

Geschichte2

Renaissance und Frühbarock

In der Renaissance trieb die Consortmusik ihre Blüten. Werke der Vokalmusik wurden immer häufiger zu Instrumentalstücken umgearbeitet, bis sich um 1700 direkte Kompositionen von Instrumentalmusik durchsetzten. Dabei wurde die kontrapunktische Satzweise (weitgehendste Eigenständigkeit der einzelnen Stimmen) als Kompositionsprinzip verwendet. Hierdurch kam auch die Blockflöte zu neuen Ehren und gewann an Popularität. Sie wurde in allen Bevölkerungsschichten gespielt und wer es sich leisten konnte, nannte ganze Sammlungen sein eigen. Jetzt wurden sie auch in verschiedenen Größen (Stimmlagen) als Ensemblesätze gebaut und gespielt.

Die Kunst der Melodieverzierungen erreichte einen Höhepunkt. Ebenso gefragt war die Fähigkeit, Läufe durch besondere Artikulation perfekt und schnell zu spielen und dabei auch noch zu gestalten.

Die Innenbohrung war nach wie vor zylindrisch und der Klang kräftig und offen. Äußerlich wurden Schallbecher angedeutet. Die großen Instrumente waren mit Klappen ausgestattet, die eine Holzkapsel, die sogenannte Fontanelle schützte. Eine einheitliche Stimmung gab es vorläufig noch nicht. Die Flöten lagen in der Stimmung von einem Ganzton über bis zu einem Ganzton unter unserer modernen Stimmung a’ = 440Hz. Der Stimmumfang der Blockflöten belief sich auf etwa 1 ½ Oktaven.

Im Frühbarock entstand ein neues Kompositionsprinzip, der Generalbass. Im 17.und18. Jahrhundert bestimmte er die Musiklandschaft. Hierbei bezieht sich die Oberstimme immer auf die durchlaufende Bassstimme. Genau festgelegte Satzregeln bestimmen, welche Töne die Mittelstimmen im Rahmen der Harmonien zu spielen haben. Ein Cembalist zum Beispiel bekam nun nur die Bassstimme mit einer Bezifferung, die ihm die Akkorde vorgab. Danach spielte er dann, je nach Begabung in Rhythmus und Melodie, mehr oder weniger verzierte Begleitungen. Es ist noch zu erwähnen, dass die Besetzung sich in erster Linie nach Größe und Zusammensetzung der Ensembles richtet, da sie vom Komponisten nicht vorgegeben wurde.

Die Blockflöte wurde nun immer häufiger solistisch eingesetzt. Die Verzierungen, die in der Renaissance noch weitestgehend dem Talent der Musikanten überlassen, wurden nun immer häufiger exakt auskomponiert und erforderten eine gute Spieltechnik.

Auch als Ensembleinstrument behielt die Blockflöte ihre Bedeutung. Es gabt sie weiterhin in verschiedenen Stimmlagen. Sie blieb in ihrer Form zunächst der Renaissanceflöte sehr ähnlich. Gleichzeitig wurde aber an Verbesserungen gearbeitet. Blockflöten wurden nun zweiteilig gefertigt um zu gewährleisten, dass verschiedene Flöten aufeinander eingestimmt werden konnten. Die erstaunlich gut erhaltenen Instrumente wiesen schon einen leichten Konus der Innen Bohrung auf. Sie erreichten nun zwei Oktaven Tonumfang, bei einer Griffweise, die der barocken schon nahe kam. Die Verzierungen waren eher sparsam über dem Zapfen und dem Schallbecher zu finden, wobei diese über den Zapfen zunächst vorangig als Stabilisierung dienten.

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